Carotis
Was ist eine Carotisstenose?
Eine Carotisstenose ist eine Verengung der Halsschlagader (Arteria carotis), die das Gehirn mit Blut versorgt. Diese Verengung entsteht meist durch Ablagerungen in der Arterienwand, ein Zustand, der als Atherosklerose bekannt ist. Hochgradige Einengungen im Bereich der gehirnversorgenden Gefäße stellen selten ein Problem aufgrund einer sogenannten Minderdurchblutung dar. Die Gefahr der Einengungen der Carotis liegt vielmehr in der Zusammensetzung der Engstelle, auch Plaque genannt. Diese kann sich aus verletzlichen, inhomogenen, bröckeligen Strukturen zusammensetzen, die sich ablösen und in das Gehirn gespült werden können und dort einen Schlaganfall verursachen.
Abbildung von einer
a) gesunden Schlagader
b) von einer Schlagader mit Gefäßablagerungen
Ursachen der Carotisstenose
Die Hauptursache der Carotisstenose ist die Atherosklerose. Dabei lagern sich Fett- und Kalkablagerungen (sogenannte Plaques) in den Arterien ab, was die Gefäßwände verdickt und verengt.
Diese Plaques können auch instabil werden und reißen, was zu einem plötzlichen Verschluss nachgeschalteter Arterie im Gehirn führen kann.
Mehrere Faktoren können das Risiko erhöhen, eine Carotisstenose zu entwickeln:
- Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko
- Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und fördert die Atherosklerose.
- Bluthochdruck: Hoher Blutdruck belastet die Arterien und beschleunigt die Ablagerung von Plaques.
- Hohe Cholesterinwerte: Erhöhte Cholesterinwerte begünstigen die Plaquebildung.
- Diabetes: Diabetes kann die Gefäße schädigen und das Risiko einer Atherosklerose erhöhen.
- Familiäre Vorbelastung: Wenn nahe Verwandte Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, ist das eigene Risiko ebenfalls erhöht.
Risiken der Carotisstenose
Das größte Risiko bei einer Carotisstenose ist ein Schlaganfall. Dies kann geschehen, wenn ein Teil der Plaque abbricht und in das Gehirn gelangt, oder seltener wenn die Verengung so stark wird, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird.
Im Gehirn verursacht der Verschluss kleinster Gefäße einen Schlaganfall, der mit Beschwerden wie Lähmung, Sprachverlust oder Schwäche von Armen und Beinen einhergehen kann. Diese Symptome können weniger als 24 Stunden – in diesem Fall spricht man von TIA (transiente ischämische Attacken) – oder länger andauern. Bei länger als 24 Stunden anhaltenden oder bleibenden Schäden spricht man von einem Schlaganfall.
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen für eine Carotisstenose, abhängig vom Schweregrad der Verengung und den individuellen Risikofaktoren:
- Medikamentöse Therapie: Medikamente zur Senkung des Blutdrucks, Cholesterins und zur Blutverdünnung können helfen, das Fortschreiten der Carotisstenose zu verlangsamen.
- Lebensstiländerungen: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und vor allem das Aufhören mit dem Rauchen!
- Chirurgische Eingriffe: Bei hochgradigen Carotisstenosen (>70%) kann eine Operation notwendig sein. Es gibt hierbei hauptsächlich zwei Methoden:
Offen-operativ:
Carotisendarteriektomie (CEA) oder Carotis Thrombendaterektomie (TEA): Hierbei wird über einen Schnitt am Hals die Halsschlagader freigelegt, die Arterie geöffnet und die Plaques entfernt.
Endovaskulär:
Carotis-Stenting:
Ein Stent (eine Art Röhrchen) wird über einen speziellen Draht, den man z.B. über eine Armschlagader in das Gefäßsystem einführt, in die Arterie eingesetzt, um sie offen zu halten.
Für eine genaue Aufklärung inklusive der damit verbundenen OP-Risiken sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Was kann ich noch tun?
Video: Was ist die Carotis und was passiert bei einer Carotisstenose?
Die Carotis, auch als Halsschlagader bekannt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung unseres Gehirns mit Blut. Doch was passiert, wenn sie verengt ist?
Prim. Priv.-Doz. D Dr. Afshin Assadian gibt in unserem Video die Antworten auf diese wichtigen Fragen und erklärt, warum die frühe Erkennung lebenswichtig ist.