So wirksam ist die Früherkennung

 

 

 

Nach der Behandlung mit einem Stentgraft – einem Drahtgeflecht um- geben von einer blutundurchlässigen Membran.

Illustrationen: © mit freundlicher Unterstützung von Terumo-Aortic (powered by Bolton & Vascutek)

Durch Bauchaortenaneurysma-Screenings lassen sich nicht nur Aneurysmen, Ausweitungen der Bauchschlagader, erkennen und lebensgefährliche Risse verhindern. Sie sind außerdem eine wirksame Gesundheitsmaßnahme: Gescreente leben länger und besser.

Seit vier Jahrzehnten kann mithilfe einer einfachen, schmerzlosen Ultraschalluntersuchung ein Aneurysma der Bauchschlagader – eine Ausweitung auf mindestens drei Zentimeter Durchmesser – zuverlässig festgestellt werden. Das Bauchaortenaneurysma-Screening zählt in Ländern wie Deutschland, Schweden oder Großbritannien zu den von den Krankenkassen bezahlten Vorsorgeuntersuchungen, die man bei 65-jährigen Männern – sie sind fünf Mal so oft wie Frauen betroffen – durchführt. Hierzulande ist die Untersuchung bis heute nicht Teil des Vorsorgeprogramms. „Es ist höchste Zeit, auch in Österreich diese einfache Vorsorgeuntersuchung anzubieten, die nicht nur Leben rettet, sondern auch die gesunde Lebenszeit verlängert“, betont der Wiener Gefäßchirurg Prim. Univ. Prof. Dr. Afshin Assadian.

Viele positive Effekte
Die positiven Effekte des Aortenaneurysma-Screenings beschränken sich nicht allein auf die Vermeidung einer Ruptur, dem lebensgefährlichen Platzen der Bauchschlagader mit einer Sterblichkeit bis zu 90%. Man weiß, dass gescreente Patienten ein besseres und längeres Überleben haben als nicht untersuchte Männer im gleichen Alter. Der Grund: Kardiovaskuläre Risikofaktoren können frühzeitig erkannt und behandelt werden. Zu diesen zählen etwa Übergewicht, Bluthochdruck und das Rauchen.

Screening weiter verbessern
Die Effizienz der Untersuchung könnte jedoch noch deutlich verbessert werden, betont Assadian und präzisiert: „Anstatt nur 65-jährige Männer zu untersuchen, wäre es sinnvoller jeden Patienten über 65 Jahren mit den klassischen Risikofaktoren – in Abhängigkeit vom allgemeinen Gesundheitszustand – zur Untersuchung einzuladen.“ Wird das Aneurysma frühzeitig entdeckt und die Risikofaktoren behandelt, wird es unter Umständen nie behandlungsbedürftig. Dann genügt häufig eine Änderung des Lebensstils, um das Problem in den Griff zu bekommen: Indem man die Risikofaktoren eliminiert – sich gesünder ernährt, Übergewicht abbaut, den Blutdruck senkt, das Rauchen aufgibt – steigen Lebensqualität und Lebenserwartung. Nicht zuletzt, weil das Risiko für andere kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall durch die Maßnahmen erheblich gesenkt wird.

 

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